Wie sieht eine gesunde Beziehung nach Meinung von Experten aus?

Nicht alle Paare sind gleich. Was für den einen funktioniert, funktioniert für den anderen vielleicht nicht. Und weil es so viele Arten von Beziehungen gibt, wie z. B. offene Beziehungen, Monogamie, ethische Non-Monogamie (haben Sie eine Aphrodite im Auge? Zwinker), Polyamorie und mehr gibt es keine Einheitsgröße, wenn es darum geht, eine gesunde Beziehung zu definieren.

Nicht nur das, sondern auch die Bedürfnisse und Ideale für Menschen weichen in verschiedenen Lebensstadien voneinander ab. Was einer in seinen 20ern möchte, passt vielleicht nicht dazu, was sie in ihren 30ern oder 40ern und darüber hinaus wollen.

Und dann gibt es Menschen, die nicht sicher sind, was sie wollen. Das kann sein, weil sie noch nie in einer ernsten Beziehung waren oder vielleicht weil sie nicht das ideale Vorbild als Kind hatten. Vielleicht haben ihre Eltern chronische toxische Muster aufgewiesen. Diese Muster können bei einer Person das Gefühl hinterlassen, dass diese Verhaltensweisen normal sind und es so schwierig für sie machen, die Basis einer gesunden Beziehung zu verstehen.

Andererseits gibt es einige Elemente, die man identifizieren kann und die dabei helfen, egal ob sie in einer gesunden Beziehung sind oder nicht. Ungeachtet der Erziehung, der mangelnden Erfahrung oder der Tatsache, dass eine Beziehung neu ist, werden wir uns einige der wichtigsten Anzeichen für eine gesunde Beziehung ansehen.

Diese 15 Anzeichen, geschrieben von den Expertinnen Kaytee Gillis, Psychotherapeutin und Andrea Bonior klinische Psychologin, kann jedem auf seiner Reise helfen, während sie neue oder andauernde Beziehungen führen.

Gesunde, funktionelle Beziehungen, besonders feste Beziehungen haben diese Eigenschaften. Sie sind nicht beliebig. Wenn sie fehlen, ist es wichtig, das Problem anzugehen.

1. Vertrauen

Ohne Vertrauen gibt es einen Mangel an solider Grundlage. Vertrauen ist die Basis, die beiden Partnern ermöglicht, eine emotionale Intimsphäre aufzubauen. Ohne Vertrauen werden Individuen oftmals in einem ständigen Zustand hinterlassen, ob sie sich auf ihren Partner verlassen können oder nicht. Die Menschen fragen sich dann auch, ob sie sich auf ihren Partner verlassen können und glauben, was sie sagen. Wenn es kein Vertrauen gibt, dann gibt es die Chance, dass Sie sich verletzt und gestresst fühlen. Vertrauen kommt mit Zeit. Und selbst wenn das Vertrauen kaputt ist, kann es erneuert werden … was aber auch Zeit braucht. Es geht darum zu sagen, was man meint und zu meinen, was man sagt, verletzlich zu sein, respektvoll und in der Lage zu sein, die Gefühle zweckmäßig auszudrücken.

2. Kommunikation

Die Kommunikation ist immer wichtig, aber besonders wenn es schwierig ist. Das kommt nicht einfach so bei vielen Menschen. Viele von uns wollen die Dinge unter der Oberfläche lassen in dem Versuch, den Frieden zu bewahren oder die Dinge perfekt scheinen zu lassen, aber das funktioniert nicht.

Kommunikation kann auch schwierig sein für diejenigen, denen es schwerfällt, schwierige Gefühle sich selbst gegenüber zuzustehen. In jedem Fall kann die Kommunikation in schwierigen Zeiten zu Gefühlen der Verärgerung und Bedrohung führen und in einem Streit enden. Am Ende ist Kommunikation wichtig, um seine Bedürfnisse und Wünsche auszudrücken und um Grenzen zu diskutieren … alle davon sind gesunde Elemente einer Beziehung. Es dauert vielleicht ein wenig, aber alles, was es braucht, ist Übung und Selbstreflexion.

3. Empathie

Empathie ist die Fähigkeit, Gefühle des anderen zu verstehen und zu teilen. Wenn also jemand gewillt ist, sich in einen anderen hineinzuversetzen, dann kann es extrem hilfreich sein. Um Empathie zu üben, müssen Sie sich Mühe geben, zu versuchen, die Perspektive Ihres Partners zu verstehen, selbst wenn Sie nicht zustimmen. Wenn sie sich schlecht fühlen aus irgendwelchen Gründen, gelingt es Ihnen zu helfen, damit sie sich besser fühlen? Und wenn sie glücklich sind, können Sie sich mit ihnen freuen und für sie?

4. Zuneigung & Interesse

Liebe in Form von Zuneigung zeigt ehrliches Interesse und das man einander mag. Diese Art von Zuneigung kann eine Umarmung, ein Kuss, Händchen halten, eine angenehme Berührung oder Knuddeln sein. Diese Gesten ermöglichen es Partner oft, sich getröstet und sicher in einer Beziehung zu fühlen. Natürlich ist jedes Paar einzigartig und jede Persönlichkeit hat einen bestimmten Typ und eine Menge an Zuneigung, die ihnen guttut. Das herauszufinden und Zuneigung zu zeigen auf diese Weise bedeutet einfach, dass jemand wirklich interessiert ist und ihren Partner mag. Es ist ein Zeichen, dass einer bei dem anderen ist, im Zusammenhang mit anderen Gründen aus Attraktion und nicht aus Verpflichtung.

5. Kompromiss

Eine Schlüsselkomponente des Kompromisses ist die Fähigkeit, flexibel zu sein. Wenn beide Partner so flexibel sind in ihrem Alltag, dann führt das zu einer gesunden Balance. Diese Balance zeigt, dass sie gewillt sind, zu wachsen und sich zu verändern, um die Bedürfnisse von allen zu erfüllen. Wenn eine Person keine Kompromisse machen will, dann kann diese Ungleichheit mit der Zeit toxisch werden. Ein Kompromiss ist wirklich wichtig während eines Konflikts. Beide Partner sollten in der Lage sein, ihre Gefühle auszudrücken, damit kann eine Bindung entstehen, um die Bedürfnisse des anderen zu erfüllen und zu befriedigen. Eine Beziehung funktioniert nicht, indem man getrennte Wege geht, man geht den Weg gemeinsam.

6. Dankbarkeit

Wenn es Dankbarkeit in einer Beziehung gibt, neigen beide Partner oftmals dazu, glücklicher zu sein und fühlen sich sicherer mit ihrem Partner. Nicht nur das, sondern es ermöglicht Individuen, sich geschätzter für das fühlen, was sie sind. Insgesamt kann ein Gefühl der Dankbarkeit und Wertschätzung das Wohlbefinden einer Beziehung um das Zehnfache steigern. Dankbarkeit auszudrücken kann auf verschiedene Arten geschehen. Es könnte einfach nur ein Dankeschön für etwas sein, das ein Partner getan hat, oder eine aufmerksame Geste gegenüber einem Partner, ohne das es dafür einen Grund gibt.

7. Raum zum Wachsen

Wenn die Flitterwochen-Phase ist vorbei, es ist einfach, sich schnell zu langweilen oder sich zu fühlen, als stecke man in einer Routine fest. Deswegen ist Raum zum Wachsen so wichtig. Individuen wollen nicht das Gefühl haben, dass sie nicht vorankommen. Und es ist ungesund zu glauben, dass Personen und Paare über Monate, Jahre und Jahrzehnte der Beziehungen dieselben bleiben. Wenn Sie mit Ihrem Partner darüber reden können und mit ihm an Zielen, Interessen, Ängsten und Hoffnungen zusammen arbeiten können, dann geben sie ihnen Raum zum Wachsen. Es geht darum zu erkennen, dass Individuen sich mit der Zeit verändern, fast niemand bleibt derselbe. Nehmen Sie sich Zeit und lernen sie, was Ihrem Partner wichtig ist und lassen Sie alle Erwartungen hinter sich.

8. Respekt

Es gibt mehrere Wege, Menschen zu respektieren in und außerhalb einer Beziehung. Aber wenn es um Ihren Partner geht, dann bedeutet Respekt miteinander auf eine Art zu reden, die nicht abwertet, entwertet oder herabsetzt. Respektlosigkeit bedeutet, die Privatsphäre des anderen nicht zu schützen, den Partner aus irgendeinem Grund zu benutzen oder schlecht bei anderen über ihn zu sprechen. Respekt bedeutet die Zeit des Partners und die Meinungen zu schätzen, genauso wie man es mit den eigenen macht. Gibt es einen Mangel an Respekt, kann es schwer sein, eine Beziehung wieder aufzubauen. Es ist einfacher leichter einen Partner zu respektieren, als den Schaden der Respektlosigkeit wiedergutzumachen.

9. Gesunde Konfliktlösung

Paare streiten sich. Freunde, Familie, Arbeitskollegen … wir alle haben die Fähigkeit, uns mit anderen zu streiten. Aber es gibt tatsächlich auch gesunde Konfliktlösung. So wie ein Paar streitet, kann viel über ihren Erfolg aussagen. Für Anfänger, die Wut zurückhalten oder Feindseligkeit wird nicht funktionieren. Am besten drückt man Gefühle aus und arbeitet daran, sie zu lösen, anstatt sie zu verstecken. Und wenn Gefühle ausgedrückt werden, dann wird auf eine respektvolle, emphatische und verständnisvolle Weise darüber zu reden, erfolgreicher sein als einfach anzugreifen oder zu mauern. Tatsächlich wird dies das Problem noch weiter eskalieren. Erinnern Sie sich daran, Sie sind im selben Team, also ist Zusammenarbeit der Schlüssel.

10. Individualität

Es gibt zwei Extreme, wenn zwei Menschen miteinander interagieren. Sie haben vielleicht eine große Menge an Dingen gemeinsam bis zu einem Punkt, dass die Dinge irgendwann langweilig werden können oder sie haben so wenig gemeinsam, dass sie nicht dieselben Werte oder täglichen Lebensstile teilen. In beiden Szenarios ist es sehr wahrscheinlich, dass diese zwei Menschen nicht zueinanderpassen. Aber wenn Partner ein paar Ähnlichkeiten haben, welche eine Grundlage bilden, in denen sie sich miteinander verbinden und individuelle Unterschiede, die respektiert und geschätzt werden, dann ist das der süße Spot. Individuen in einer Beziehung sollten die Freiheit haben, sich selbst auszudrücken und ihre Individualität ehren, während sie ihre Beziehung stark halten.

11. Grenzen

Wenn es um Grenzen geht, gibt es die Grundlagen; zu versuchen, auf das Handy des Partners zu schauen oder es sogar zu erreichen, E-Mails, Anrufe usw. Aber es gibt auch tiefere Grenzen, die respektiert werden sollten. Grenzen werden gemacht und eingehalten, um Menschen in Sicherheit zu wiegen. Das kann von der Begrenzung der Art des körperlichen Kontakts oder der Intimität, die man erfährt, über die Personen, die man in sein Leben lässt, bis hin zu den Themen, die man bespricht oder nicht besprechen möchte, reichen. Damit respektieren Sie die Grenzen des Partners, das ist überragend. Wenn das nicht so ist, kann das zu Streit und Unmut führen.

12. Offenheit & Ehrlichkeit

Wenn jemand seine wahre Identität vor seinem Partner versteckt, laufen sie ein großes Risiko, eine solide Grundlage des Vertrauens zu ruinieren oder nicht zu erreichen. Und wie wir erwähnt haben, ist das Vertrauen eine große Sache in einer gesunden Beziehung. Jeder hat seinen eigenen Grad der Selbstoffenbarung, ob er nun sehr offen oder eher konservativ ist. Was immer der Stil ist, es ist am wichtigsten, dass es ein Level an Authentizität und Ehrlichkeit gibt. Emotionen zu verstecken kann ein großes Hindernis sein, die einer gesunden Beziehung im Weg steht.

13. Sicherheit

Ähnlich dem Vertrauen ist Sicherheit eine zusätzliche Schicht, welche es Partnern erlaubt, sich mit anderen im Einklang zu fühlen. Ein Beispiel wäre es, wenn wir mit Freunden ausgehen, alleine reisen oder an anderen Aktivitäten ohne den Partner teilnehmen. In diesem Szenario, wenn es Sicherheit in der Beziehung gibt, sollten diese Aktivitäten kein Thema sein, denn das würde keinen Argwohn oder Eifersucht hervorrufen. Es wäre stattdessen ein Weg, die einzigartigen und individuellen Interessen und Hobbys des Partners zu feiern. Wenn es eine Sicherheit gibt, hat jemand vielleicht ein Bauchgefühl, als wenn etwas nicht richtig ist und das an sich ist ungesund. Der unterschwellige Grund hat vielleicht nichts mit dem des Partners zu tun. Es könnte einfach etwas aus vergangenen Erlebnissen sein. Aber den Grund für die Unsicherheit zu entdecken kann extrem vorteilhaft sein.

14. Intimität durch geteilte Interessen und Leidenschaften

Wir haben bereits erwähnt, wie wichtig Individualität ist und das Paare in der Lage sein sollten, ihre eigenen Interessen und Hobbys auszuleben. Auf der anderen Seite hat eine Beziehung, die von Paaren gemeinsam genossen wird, in der Regel mehr Bedeutung und ist von längerer Dauer. Diese gemeinsamen Aktivitäten können aus intimen Erlebnissen und darüber hinaus bestehen. Zusammen einen Kaffee trinken gehen, einmal pro Woche einen Sportkurs besuchen, zusammen spazieren gehen - das sind gemeinsame Interessen. Und dann, mit dem Element der Intimität, kann es alles sein, was Sie beide als Teil Ihrer Beziehungsrituale genießen.

15. Körperliche Intimität

Wir denken oft, dass Sex die einzige Definition von körperlicher Intimität ist, aber das ist nicht der Fall. Eine Beziehung kann mit oder ohne Sex gesund sein, je nach den Bedürfnissen beider Partner. Körperliche Intimität bedeutet in diesem Bereich, dass man auf derselben Seite steht und dass beide Bedürfnisse erfüllt werden. Dazu können Küssen, Umarmen, Kuscheln, Vorspiel oder gemeinsames Schlafen gehören. Diese Handlungen tragen dazu bei, die Bindung zu stärken und den Grad der Verbundenheit zu erhöhen. Denken Sie daran, dass gesunde Intimität auch bedeutet, die Grenzen Ihres Partners zu respektieren.

Nachdem Sie diese 15 Aspekte einer gesunden Beziehung kennengelernt haben, haben Sie schon einmal eine gehabt? Und wenn Sie derzeit in einer Beziehung sind, haben Sie das Gefühl, dass es eine gesunde Beziehung ist? Darüber sollte man auf jeden Fall nachdenken...